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Newsletter Januar 2024

Liebe Leserinnen und Leser,

wenn die Digitalisierung von Anerkennung und Anrechnung weitergedacht wird, stellt sich schnell die Frage, ob Künstliche Intelligenz die Prozesse unterstützen kann. Genau mit dieser Frage hat sich die Zukunftswerkstatt Künstliche Intelligenz befasst, deren Ergebnisse im April auf der Konferenz „Digitalisierung weiterdenken – Künstliche Intelligenz in Lehrorganisation und Hochschulverwaltung“ vorgestellt und diskutiert werden.

Nach dem großen Zuspruch zu unserer Microcredentials-Konferenz im letzten Jahr werfen wir im Juni auf einer digitalen Veranstaltung einen Blick in die Umsetzungsmöglichkeiten an den Hochschulen. Ein neuer Bereich auf der Infoseite „AN!“ gibt zudem internationalen Studierenden einen grundlegenden Überblick über den Zugang zum Studium in Deutschland sowie ihre Möglichkeiten hinsichtlich Anerkennung und Anrechnung.

Einen Überblick über die zurückliegenden Aktivitäten von MODUS finden Sie wie gewohnt in unserem Projekt-Logbuch.

Viel Spaß beim Lesen
wünscht Ihnen

Ihr MODUS-Team

Konferenz „Digitalisierung weiterdenken – Künstliche Intelligenz in Lehrorganisation und Hochschulverwaltung“

10. und 11. April 2024, Karlsruhe

Bei der Digitalisierung der Hochschulverwaltungen wurden in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte erzielt, die zu konsistenten Verfahren beitragen und zukünftig Ressourcen schonen. Zunehmend wird dabei auch diskutiert, inwieweit Künstliche Intelligenz die Digitalisierungsmaßnahmen der Hochschulen vorteilhaft ergänzen kann. Der aktuelle Stand der praktischen Anwendung von KI in hochschuladministrativen Prozessen wird am 10. und 11. April 2024 auf einer Konferenz in Karlsruhe erörtert. Der Fokus liegt dabei auf Anerkennungs- und Anrechnungsverfahren, Studiengangsentwicklung und Lehrorganisation. Neben der Vorstellung von Praxisbeispielen werden Chancen, Herausforderungen und Grenzen des Einsatzes von KI in der Hochschulverwaltung und der Lehrorganisation in Vorträgen und Gesprächsrunden diskutiert. Im Rahmen der Veranstaltung werden die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt „Potenziale des Einsatzes von KI in Anerkennungs- und Anrechnungsverfahren“, einer von MODUS initiierten Expert:innenrunde, vorgestellt. Das Konferenzprogramm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

Infoseite „AN!“: Neuer Bereich für internationale Studierende

Die Infoseite „AN!“ ist um einen Bereich für internationale Studierende erweitert worden: In der Kategorie „Zum Studieren nach Deutschland“ finden internationale Studierende, die ein Studium in Deutschland aufnehmen oder fortsetzen möchten, grundlegende Informationen zum Zugang zu deutschen Hochschulen, zu wichtigen Anlaufstellen sowie zur Anerkennung und Anrechnung ihrer bereits erworbenen Kompetenzen. In den kommenden Wochen werden alle Bereiche der Website auch in englischer Sprache zur Verfügung stehen.

„AN!“ ist ein von MODUS entwickeltes Angebot, das Studierende und Studieninteressierte seit September 2022 zielgruppengerecht über die Möglichkeiten und Verfahren im Bereich Anerkennung und Anrechnung informiert. Gleichzeitig zielt „AN!“ darauf ab, Hochschulen in ihrer Beratungsarbeit zu unterstützen, indem sich Studierende mithilfe der Website auf Beratungsgespräche vorbereiten können.

Englische Übersetzung der MODUS-Handreichung zu Microcredentials veröffentlicht

Die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt Microcredentials liegen in einer englischen Übersetzung vor. Unter dem Titel „Micro-Credentials at Higher Education Institutions – Strategy Development and Quality Assurance” geht die Publikation unter anderem den Fragen nach, welche Mindestanforderungen und Qualitätskriterien für die Anerkennung und Anrechnung erfüllt sein müssen und welche Instrumente und Standards bei der Planung und nachhaltigen Entwicklung von Microcredentials berücksichtigt werden sollten. Die deutsche Ausgabe ist im letzten Jahr erschienen und hier abrufbar.

Diese und alle weiteren MODUS-Publikationen stehen Ihnen online zur Verfügung. Ebenso besteht die Möglichkeit, sie in gedruckter Form kostenlos zu bestellen: Senden Sie uns dazu eine E-Mail an modus-k@hrk.de unter Angabe Ihres vollständigen Namens, Ihrer Anschrift sowie der gewünschten Anzahl der Exemplare.

Neue Blog-Beiträge

Zwei neue Beiträge finden sich im MODUS-Blog „Standpunkte“: Dr. Dianne Conrad, ehemalige Direktorin des Centre for Learning Accreditation an der kanadischen Athabasca University, beleuchtet in ihrem Essay die Potenziale von Recognition of Prior Learning (RPL) als Lern- und Bewertungsinstrument in der Hochschulbildung aus nordamerikanischer Perspektive. Sie führt beispielsweise aus, dass ein strukturierter RPL-Prozess den Lernenden und Lehrenden an Hochschulen den Wert von Lernergebnissen, die nicht aus dem akademischen System stammen, bewusst machen und Vorbehalten gegenüber ihrer Qualität entgegenwirken könne.

In einem weiteren Beitrag zeigt Prof. Dr. Elke Katharina Wittich, Leibniz Universität Hannover, Wege zur Implementierung von Microcredentials vor dem Hintergrund komplexer hochschulischer Verwaltungsstrukturen auf. Ein geeigneter Ansatz sei, Microcredentials „von innen nach außen zu entwickeln“, d. h. von bestehenden Studiengängen auszugehen und sie in Form von Vor- oder Ergänzungskursen mit diesen in direkte Verbindung zu setzen. Dabei solle von Anfang die Verwaltung in den Planungs- und Einführungsprozess miteinbezogen werden.

Möchten auch Sie Ihre Meinung zu den Themenfeldern Anerkennung oder Anrechnung teilen? Wir freuen uns über Ihre Nachricht an modus-k@hrk.de.

Virtuelle Sprechstunde für Hochschulmitarbeiter:innen und Lehrende

Haben Sie konkrete Fragen zu Anerkennung und Anrechnung, z. B. zur Organisation von Verfahren? Dann sind Sie herzlich eingeladen, unsere offene Sprechstunde zu nutzen. Einmal im Monat stehen Ihnen die MODUS-Referent:innen mit Rat und Orientierung zur Seite. Die nächsten virtuellen Sprechstunden finden am 30. Januar und 27. Februar 2024 jeweils zwischen 11 und 12 Uhr statt. Wählen Sie sich einfach über den passenden Link ein:

Save the Date

Digitale Veranstaltung zu Microcredentials

13. Juni 2024

Die Entwicklung und Implementierung von Microcredentials beschäftigt viele Hochschulen bereits seit einiger Zeit. Mit einer halbtägigen digitalen Veranstaltung im Juni knüpft MODUS an die 2023 veröffentlichte Handreichung der Zukunftswerkstatt Microcredentials und die im selben Jahr stattgefundene Tagung an. Nähere Informationen finden Sie in den kommenden Wochen auf unserer Website.

Rückblick

Konferenz „Recognition Culture in Higher Education. International Perspectives on Lifelong Learning and Student Mobility”

Wie eine positive Anerkennungs- und Anrechnungskultur an Hochschulen erreicht werden kann und welchen Einfluss sie auf die Förderung von Studierendenmobilität und Lebenslangem Lernen hat, stand im Dezember im Zentrum der Konferenz „Recognition Culture in Higher Education. International Perspectives on Lifelong Learning and Student Mobility“ in Bonn. Zwei Keynotes boten einen Einblick in die Studierendenmobilität außerhalb des Europäischen Hochschulraums sowie in die hochschulstrategische Berücksichtigung älterer Lernender im Bereich des Lebenslangen Lernens. Internationale Expert:innen hoben in Paneldiskussionen insbesondere hervor, dass die Stärkung von Transparenz und Vertrauen in andere Akteur:innen der Hochschulbildung notwendige Elemente einer Anerkennungs- und Anrechnungskultur seien. Zudem zeigten Praxisbeispiele den rund 130 Teilnehmenden, vor welchen Herausforderungen unterschiedliche Akteur:innen aus den Hochschulen stehen und welche Lösungsansätze erprobt werden.

Die ausführliche Tagungsdokumentation finden Sie hier.

Frage aus der Praxis

Frage: An unserer Hochschule bieten wir beruflich Qualifizierten ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung die Möglichkeit, bestimmte Studiengänge zu studieren, wenn sie spezifische Nachweise aus ihren Ausbildungsgängen vorlegen können. Eine Studentin, die diesen Weg gegangen ist, möchte sich nun einen Teil ihrer Ausbildung, der schon beim Zugang berücksichtigt wurde, auf ein Modul anrechnen und damit ersetzen lassen. Können wir den Antrag ablehnen, weil die anzurechnende Leistung bereits „verwertet“ wurde?

Antwort: Einer der Kerngedanken der Anrechnung ist, dass Kompetenzen nicht mehrfach abgefragt und geprüft werden, wenn sie bereits erworben worden sind. Ein kategorischer Ausschluss der mehrfachen Anrechnung von vorhandenen Kompetenzen widerspräche diesem Gedanken. Daher ist es irrelevant, wie oft eine Kompetenz angerechnet wird: Wichtig ist nur, dass sie dem zu ersetzenden Modul nach Inhalt und Niveau gleichwertig ist. Somit können auch außerhochschulisch erworbene Kompetenzen, die bereits im Rahmen des Zugangs eine Rolle gespielt haben, angerechnet werden, wenn Gleichwertigkeit vorliegt.

In den Auslegungshinweisen zu den Ländergemeinsamen Strukturvorgaben für die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen (Handreichung des Hochschulausschusses der Kultusministerkonferenz vom 25.03.2011) heißt es dazu:

„1.3 Anrechnung: ‚Nachgewiesene gleichwertige Kompetenzen und Fähigkeiten, die außerhalb des Hochschulbereichs erworben wurden, sind bis zur Hälfte der für den Studiengang vorgesehenen Leistungspunkte anzurechnen. Auslegungshinweis: Außerhalb des Hochschulbereichs erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten, aufgrund derer der Zugang zum Studium eröffnet wurde, können zusätzlich auch angerechnet werden.“

Good Practice-Datenbank

Wie setzen andere Hochschulen Anerkennung und Anrechnung um? Welche Konzepte und Projekte haben sich bewährt? Gibt es bereits Lösungen für wiederkehrende Herausforderungen? In der frei zugänglichen Good Practice-Datenbank sammelt MODUS Beispiele für gute Anerkennungs- und Anrechnungspraxis, an denen sich andere Hochschulen orientieren können.

Einen Neuzugang zur Datenbank stellt das pauschale Anrechnungsverfahren der Universität Vechta dar. Auf Grundlage der Erfahrungen der individuellen Anrechnung entwickelte eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe Grundsätze, Standards und Prozesse für ein pauschales Anrechnungsverfahren, das in den Anrechnungsrichtlinien der Universität verankert ist.

Wenn Sie Ihre Anerkennungs- und/oder Anrechnungspraxis, innovativen Ansätze oder bewährten Instrumente vorstellen möchten, freuen wir uns auf Ihr Beispiel. Bitte nutzen Sie dafür dieses Formular.

Hinweise

Fachtagung „Wohin soll es gehen? Berufs- und Studienorientierung junger Menschen und die Bedeutung von Beratungs- und Unterstützungsangeboten“

Die Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz (AG BFN) veranstaltet am 25. und 26. April 2024 eine Fachtagung zum Thema Berufs- und Studienorientierung. Ziel der Veranstaltung ist die kritische Reflexion bestehender Ansätze und Angebote vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Herausforderungen. Hierfür sollen insbesondere praxisorientierte und wissenschaftliche Perspektiven zusammengebracht und beleuchtet werden. Weitere Informationen finden Sie hier.

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Redaktion: Louisa Langenkämper, Wilhelm Schäfer
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